CLEMATIS – BILDHAUERSYMPOSIUM // 2018

Eine Naturbeobachtung vor Ort inspirierte die Künstlerin zu der Arbeit “Clematis – Weißer Drache”. Mit dem Blick in Richtung Sonne und Baumwipfeln gerichtet, beobachtete sie den Flug der Blütenpollen, welcher sich wie ein magisches Glitzern des Himmels abspielte. In der fernöstlichen Kultur galt der weiße Drache als machtvolle geistige Wesenheit. Durch die feinen, kreisförmigen, unterschiedlich großen, amorph gebundenen Reben bekommt die Installation einen leichten und lebendigen Charakter. Die einzelnen Module werden mit Garn zusammengehalten. Das Besondere der Clematis ist, dass Sie sich über das Rhizom geflechtartig verbreitet, das, was im Kleinen in der Pflanze vorhanden ist, wird durch die Installation sichtbar. Wegen der heterogenen Struktur des Rhizoms wurde es Vorbild für Strukturen in Wissenschaft und Philosophie. Ein Rhizom bildet ein nicht zentralistisches, nicht hierarchisches System. 

Zum Bildhauersymposium am Bodensee wurden Künstler*innen unterschiedlicher Fachrichtungen eingeladen, um im Außenbereich der Camphill-Schulgemeinschaften innerhalb einer Woche ein Projekt zu entwickeln.

Weißer Drache, Bildhauesymposium Frickingen am Bodensee, Installation, Materialien: (2500 mm x 1500 mm, Waldrebe, Garn) Studie: Mikroskopaufnahme (Clematis), 2018 © Fotos: Maria Mandalka